Heizlastberechnung nach DIN EN 12831
Wärmpepumpen-Check, Ablauf und Einflussfaktoren

Ablauf der Heizlastberechnung:

 

1. Erfassung von Gebäudedaten:

  • Bestimmung der Gebäudegeometrie, einschließlich Grundfläche, Raumhöhen, Fensterflächen und -ausrichtungen.
  • Analyse der Baustoffe, Wärmedämmung und Wärmespeicherkapazität der Bauelemente.

2. Klimadaten berücksichtigen:

  • Einbeziehung von Klimadaten, insbesondere der niedrigsten erwarteten Außentemperaturen.

3. Berücksichtigung interner Wärmelasten:

  • Analyse von internen Wärmelasten wie Beleuchtung, elektronische Geräte, Personen und deren Aktivitäten.

4. Berechnung der Transmissionen:

  • Ermittlung der Wärmeübertragung durch Bauelemente (Wände, Fenster, Dach) unter Berücksichtigung der Dämmung und thermischen Eigenschaften.

5. Luftdichtigkeit und Lüftung:

  • Bewertung der Luftdichtigkeit des Gebäudes und Integration von Lüftungseinflüssen in die Berechnung.

6. Berücksichtigung von Solarstrahlung:

  • Analyse der solaren Gewinne durch Fenster, um die Sonneneinstrahlung zu berücksichtigen.

7. Berücksichtigung der Heizlastspitzen:

  • Identifikation von Spitzenlastzeiten, in denen zusätzliche Heizleistung benötigt wird.

8. Systemeffizienz:

  • Berücksichtigung der Effizienz der Heizungsanlage und möglicher Regelungen.

Die Heizlast und ihre Bedeutung:

 

Die Heizlast eines Wohngebäudes bezieht sich auf die erforderliche Wärmemenge, die benötigt wird, um das Gebäude bei den niedrigsten zu erwartenden Außentemperaturen auf eine angenehme Innentemperatur zu heizen. Sie wird in Kilowatt (kW) oder Kilowattstunden (kWh) gemessen.

Die Berechnung der Heizlast berücksichtigt verschiedene Faktoren, darunter:

 

1. Außentemperatur:

  • Je kälter es draußen ist, desto mehr Wärme wird benötigt, um das Innere des Gebäudes auf einer bestimmten Temperatur zu halten.

2. Dämmung:

  • Die Qualität der Wärmedämmung des Gebäudes beeinflusst, wie viel Wärme verloren geht und dementsprechend, wie viel zusätzliche Wärme benötigt wird.

3. Fenster und Türen:

  • Die Anzahl, Größe und Qualität der Fenster und Türen haben einen erheblichen Einfluss auf den Wärmeverlust.

4. Luftdichtigkeit:

  • Wie gut ein Gebäude abgedichtet ist, beeinflusst ebenfalls den Wärmeverlust.

 

Die korrekte Bestimmung der Heizlast ist entscheidend, um die richtige Heizungsanlage für ein Gebäude zu dimensionieren. Wenn die Heizlast zu hoch eingeschätzt wird, könnte die Heizungsanlage überdimensioniert sein und unnötig viel Energie verbrauchen. Ist die Heizlast zu niedrig angesetzt, könnte das Gebäude nicht ausreichend beheizt werden. 

 

Eine präzise Berechnung der Heizlast ist daher entscheidend für die Energieeffizienz und den Komfort eines Wohngebäudes.

Gebäudespezifische Einflussfaktoren

 

Maßgeblichen Einfluss auf die Heizlast einer Heizungsanlage haben die folgenden Größen und Werte:

 

Wunschtemperatur: Die DIN-Norm legt Norm-Temperaturen für innen und außen fest.

 

U-Werte: Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme bei einer Temperaturdifferenz von einem Grad über einen Quadratmeter der Gebäudehülle ausströmt. Das gilt für alle relevanten Flächen: Außenwände, Fenster, Außentüren, Dachflächen, Decken und Böden eher unbeheizter Räume sowie Innentüren weniger beheizter Räume.

 

Luftwechsel: Der Wert zeigt, wie oft das Raumluftvolumen durch natürliche oder mechanische Lüftung ausgetauscht wird.

 

Speichermasse: Die Schwere des Gebäudes beeinflusst unter anderem die Wiederaufheizleistung einer Anlage nach einer längeren Heizpause.

Die genaue Berechnung der Heizlast erfordert eine spezialisierte Berechnungs - Software. Eine präzise Heizlastberechnung ist entscheidend, um die richtige Heizungsanlage für ein Gebäude zu dimensionieren und eine energieeffiziente Lösung zu gewährleisten. 

 

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